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«Freiburg baut seine Führungsrolle im Nahrungsmittelsektor aus»

Montag, 21. August 2023

Jerry Krattiger, Direktor der Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg und Vize-Präsident des Clusters Food & Nutrition, blickt auf die zweite Ausgabe von Innofood & Co zurück, die am 15. Juni in Freiburg im Rahmen von "Freiburg, GenussStadt 2023" stattgefunden hat.

Wie lautet Ihre Bilanz dieser zweiten Ausgabe?

Sie war ein grosser Erfolg. Sie fand im Rahmen von "Freiburg, GenussStadt 2023" erstmals in Freiburg statt. Die Teilnehmerzahl ist gestiegen: In der BCF Arena kamen 200 Personen zusammen. Die Veranstaltung hat eine regionale, ja sogar nationale Ausstrahlung und ist für die Positionierung des Kantons im Bereich der Nahrungsmittelinnovation sehr interessant.

Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

Der Lebensmittelbereich befindet sich in Bezug auf die Nachhaltigkeit in einem tiefgreifenden Wandel. Es wird viel über CO2-Emissionen gesprochen, aber auch über bahnbrechende neue Produkte wie alternative Proteine. Wir brauchen strenge wissenschaftliche Kriterien und viel kritisches Denken, die uns die richtige Richtung weisen. Innofood & Co fördert den Kontakt zwischen den Akteuren der Lebensmittelkette und den Wissenschaftlern und damit auch den Wissensaustausch.

Innofood & Co unterstreicht auch die bekannten Spannungsfelder zwischen Tradition und Innovation. Freiburg verfügt beispielsweise über sechs AOP-Produkte – für die Schweiz ein Rekord. Im Kanton gibt es aber auch Akteure, die in Bereichen innovativ sind, die der Biotechnologie nahestehen und die den Nahrungsmittelsektor dynamisieren. Die AOP-Produkte stehen für Regionalität, Tradition und Nähe, sind jedoch ziemlich weit vom veganen Trend entfernt, über den viel gesprochen wird. Im Rahmen von Innofood & Co können diese verschiedenen Trends erforscht und auf spielerische Weise aufgezeigt werden, wie sie sich ergänzen. Das Gericht, das mich am Buffet am meisten beeindruckt hat, waren die in einer Spritze servierten Meringues mit Doppelrahm.

Schliesslich ist es alles andere als eine Kleinigkeit, alle diese Personen miteinander in Kontakt zu bringen. Aber daraus entstehen Zusammenarbeiten, wie beispielsweise zwischen Maison Amarella, das im AgriCo Macarons herstellt, Biscuits Agathe und Chocolats Villars. Maison Amarella verwendet die Ganache von Villars für seine Schokolade-Macarons, die wiederum im Laden von Chocolat Villars La Fabrik verkauft werden. Biscuits Agathe wiederum arbeitet mit Villars zusammen, um Schachteln mit Produkten der beiden Unternehmen herzustellen.

Weshalb unternimmt der Kanton Freiburg so grosse Anstrengungen im Nahrungsmittelbereich?

Die Strategie für den Lebensmittelbereich, die vor kurzem in Fribourg Agri&Food umbenannt wurde, gehört zu den beiden wirtschaftlichen Schwerpunkten des Kantons Bioökonomie und Industrie 4.0. Wir verfügen über ein einzigartiges Ökosystem sowie über Forschungseinrichtungen – Agroscope, UniFR, HES-SO –, die eng mit unseren Unternehmen zusammenarbeiten. An dieser zweiten Ausgabe von Innofood & Co konnten wir die ersten Ergebnisse der kantonalen Strategie Agri&Food vorstellen. Freiburg ist in diesem Bereich führend und dank Fribourg Agri&Food, dem Cluster Food & Nutrition, der Zusammenarbeit mit Swiss Food Research oder Swiss Food & Nutrition Valley können wir unser Potenzial nicht nur auf der nationalen, sondern auch auf der internationalen Ebene weiter ausbauen.

www.fribourg-agrifood.ch